Ich bin eine Frau. So
weit, so gut. Ich bin eine Frau Mitte Zwanzig. Ein sogenannter
Twenty-Something. Auch gut. Ich bin eine Single-Frau Mitte Zwanzig.
Für mich okay, glaube ich, aber irgendwie bin ich trotzdem ständig
auf der Suche. Man könnte mich „Single wegen Auswahl“ nennen.
Auf der Suche nach einem Mann, den ich vielleicht haben will und er
mich bestenfalls auch und bei Punkt drei liegt das Problem. Und bei
Punkt zwei. Immer im Wechsel, was bedeutet, dass mir zumindest das
über den Weg läuft, was ein Y-Chromosom hat. Ohne Punkt zwei und
drei nutzt mir das leider herzlich wenig. Deshalb finde ich: Es ist
Zeit mich zu beschweren, denn ich bin tatsächlich nicht gerne
Single.
Ich leide anscheinend
auch schon relativ lautstark über die schlechte Auswahl in meiner
Region, sodass meine Mutter mir droht, mich bei „Schwiegertochter
gesucht“ anzumelden, wenn ich nicht still bin. Ihr letzter
Vorschlag war Prinz Max-Moritz zu Schaumschläger-Kippe. Oder
Böhmermanns Fake-Kandidat, der mit seiner Aussage, er habe für die
Rolle erst einmal aufgehört zu duschen, mein Herz im Sturm
eroberte. An dieser Stelle: Simon, wenn du noch nicht den Ring dich
zu knechten hast, dann melde dich bei mir.
Mittlerweile träume ich
sogar nur noch Schrott.
Ich träume davon, dass
mich der, der mich von vorne bis hinten nur verarscht
hat, sprechen will, um mir die ganz einfachen Gründe zu schildern,
warum er seine Zweifel hat und mich dann doch haben will als ich ihm
verspreche, dass mir seine Eigenheiten einen Scheißdreck ausmachen würden.
Ich träume davon, den Einen ganz zufällig kennen zu lernen.
Ich träume, dass ich
einmal im Leben nicht nur verarscht werde, mit der Aussage „Ich bin
tatsächlich von der ehrlichen Sorte. Ich melde mich auf jeden Fall.“
„Ich melde mich“ ist
sowieso neben „Ich liebe dich“ Die schlimmste Lüge, die man
einem Menschen erzählen kann.
Und noch dazu finde ich
bei jedem Slam im Publikum diesen einen gutaussehenden Kerl, den ich
nie im Leben ansprechen würde und der dann sowieso auf
nimmerwiedersehen verschwindet. Und bei dem ich irgendwann im Laufe
des Abends, meistens in der Pause, sehe, dass er mit seiner Freundin
da ist.
Doch ich gebe nicht auf.
Ich gebe nicht auf, bis ich dich gefunden habe. Den, der mich
versteht, der mich als seine Spielkartenprinzessin sieht und unter
meinem Jolly Roger segeln will.
Werter Herr, ich wüsste
gerne Euren Namen in 3... 2... 1...
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