Samstag, 4. Juni 2016

My 2 Cents

Ich bin eine Frau. So weit, so gut. Ich bin eine Frau Mitte Zwanzig. Ein sogenannter Twenty-Something. Auch gut. Ich bin eine Single-Frau Mitte Zwanzig. Für mich okay, glaube ich, aber irgendwie bin ich trotzdem ständig auf der Suche. Man könnte mich „Single wegen Auswahl“ nennen. Auf der Suche nach einem Mann, den ich vielleicht haben will und er mich bestenfalls auch und bei Punkt drei liegt das Problem. Und bei Punkt zwei. Immer im Wechsel, was bedeutet, dass mir zumindest das über den Weg läuft, was ein Y-Chromosom hat. Ohne Punkt zwei und drei nutzt mir das leider herzlich wenig. Deshalb finde ich: Es ist Zeit mich zu beschweren, denn ich bin tatsächlich nicht gerne Single.
Ich leide anscheinend auch schon relativ lautstark über die schlechte Auswahl in meiner Region, sodass meine Mutter mir droht, mich bei „Schwiegertochter gesucht“ anzumelden, wenn ich nicht still bin. Ihr letzter Vorschlag war Prinz Max-Moritz zu Schaumschläger-Kippe. Oder Böhmermanns Fake-Kandidat, der mit seiner Aussage, er habe für die Rolle erst einmal aufgehört zu duschen, mein Herz im Sturm eroberte. An dieser Stelle: Simon, wenn du noch nicht den Ring dich zu knechten hast, dann melde dich bei mir.
Mittlerweile träume ich sogar nur noch Schrott.
Ich träume davon, dass mich der, der mich von vorne bis hinten nur verarscht hat, sprechen will, um mir die ganz einfachen Gründe zu schildern, warum er seine Zweifel hat und mich dann doch haben will als ich ihm verspreche, dass mir seine Eigenheiten einen Scheißdreck ausmachen würden.
Ich träume davon, den Einen ganz zufällig kennen zu lernen.
Ich träume, dass ich einmal im Leben nicht nur verarscht werde, mit der Aussage „Ich bin tatsächlich von der ehrlichen Sorte. Ich melde mich auf jeden Fall.“
„Ich melde mich“ ist sowieso neben „Ich liebe dich“ Die schlimmste Lüge, die man einem Menschen erzählen kann.

Und noch dazu finde ich bei jedem Slam im Publikum diesen einen gutaussehenden Kerl, den ich nie im Leben ansprechen würde und der dann sowieso auf nimmerwiedersehen verschwindet. Und bei dem ich irgendwann im Laufe des Abends, meistens in der Pause, sehe, dass er mit seiner Freundin da ist.
Doch ich gebe nicht auf. Ich gebe nicht auf, bis ich dich gefunden habe. Den, der mich versteht, der mich als seine Spielkartenprinzessin sieht und unter meinem Jolly Roger segeln will.

Werter Herr, ich wüsste gerne Euren Namen in 3... 2... 1...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen