Einfache Antwort: Ich.
Ich habe schon etwas
länger überlegt, was ich tun kann um dem ganzen Namens-Wirrwar ein
Ende zu setzen. Auf Fanfiktion.de bin ich zwar noch Phobi, aber
ansonsten habe ich einen einheitlichen Namen gebraucht. Bloggen unter
Joana, auftreten unter meinem Geburtsnamen, die Facebookseite und
Twitter wieder unter Joana, irgendwie war mir das dann doch zu doof.
Und mit Joana Nera kann ich mich sowieso nicht mehr identifizieren.
Sie ist sozusagen meine Vergangenheit. Also hatte ich eine kleine
Identitätskrise, die jetzt damit geendet hat, dass ich mich
endgültig für die Pik-Sechs entschieden habe.
Der Hintergrund ist ein
ganz einfacher. Pik-Sechs war der Name einer Figur, über die ich in
meinen Geschichten geschrieben habe. Keine Protagonistin, sondern
immer eine liebgewonnene Nebenfigur auf der Seite der Protagonisten.
Eine Piratin, dickschädelig, kriminell und grausam. Einfach ein
Charakter zum liebhaben, denn sie war nicht durch und durch böse.
Sie war der Meinung, dass ihr Art zu leben die Richtige ist, weil sie
von Anfang an so erzogen wurde. In ihren Augen und denen ihrer
Mitstreiter gehörte sie also zu den Guten. Und so ist es ja im Leben
auch. Sie zeigt, dass Schwarz-Weiß-Malerei im richtigen Leben nicht
funktioniert und alles eine Frage der Sichtweise ist. Da vor einer
Weile die Zeit gekommen ist, in der mir klar wurde, dass ich die
Geschichten nicht weiterschreiben kann, weil mir für lange
Fantasygeschichten einfach die Geduld fehlt, musste ich mich leider
auf unbestimmte Zeit von meinen Charakteren verabschieden und sie
sozusagen auf den Dachboden verfrachten. Nur dieses eine Mädchen kam
immer wieder zu mir und sagte, dass sie mich vermisst. So kam es dann
dazu, dass ich mich dazu entschloss, selbst zu einem Teil dieses
Charakters zu werden, dessen oberstes Gebot es ist, für das
einzustehen, was einem wichtig ist.
Ein weiterer Grund, warum
ich jetzt auch unter einem Künstlernamen auftrete, ist, dass ich mir
etwas davon erhoffe. Ich erhoffe mir, dass mehr zwischen meinen
Protagonisten und mir unterschieden wird. Es ist eben so, dass ich
zwar einiges von mir selbst in meine Texte packe, aber das alles eben
nicht genau von mir handelt. So wurde ich auch mal in einem
Zeitungsartikel als Studentin bezeichnet, obwohl ich keine bin.
Einfach weil die Mitarbeiterin dieser Zeitung nicht nachgefragt hat.
Sie hat kein einziges Wort mit den Menschen gesprochen, über die sie
da geschrieben hat und dadurch, zumindest von mir, ein völlig
falsches Bild wiedergegeben. Das würde ich gern in Zukunft umgehen
obwohl ich denke, dass das wohl nicht wirklich schaffbar ist, denn
dann müsste ich es wohl jedes einzelne Mal vorher sagen, aber das
wäre auch blöd. Aber dadurch, dass der Name sich schön anhört,
ist ja auch schon einiges gewonnen.