Mittwoch, 15. Oktober 2014

Mary darf nicht zur Darmkrebsvorsorge



Vor ein ungefähr einem Monat habe ich an einem Poetry Slam Workshop des Kulturraums Trier teilgenommen, bei dem wir unter anderem einen Text schreiben sollten. Ganz am Ende, so als kleine Abschlussübung. Einen Reizworttext, in dem wir  mindestens drei Begriffe von einer langen von den Teilnehmern zusammengewürfelten Liste einbauen sollten. Die Reizworte, die ich mir ausgesucht hatte, waren „burschikose Mädchen“, „konterkarierend“ und „superdupermegaspeschöll“.
Als ich da so saß und einfach mal drauf los schreiben durfte, kam mir ein Thema in den Kopf, das mich schon seit einer ganzen Weile beschäftigt. Deshalb habe ich diese Gelegenheit  genutzt, um meine Gedanken zu dem Thema der Mary Sue herunter zu schreiben. Sonst hätte ich es mir immer wieder vorgenommen und es dann doch nicht getan, denn ich kenne mich. Das ist genauso wie mit dem Laufengehen. Das ziehe ich auch nicht durch. Beim Abtippen habe ich alles noch einmal kurz korrigiert und hier ist das Endergebnis meines hoch wissenschaftlichen und zugleich extrem poetischen Textes.
Gut, meines wohl durchdachten Textes.
Ihr habt mich erwischt. Sagen wir: meines Textes.

Wer kennt sie nicht, diese burschikosen Mädchen, die trotzdem süß und supersexy sind? Die durch irgendeinen Zufall in eine andere Welt gelangen oder sie schon von Geburt an terrorisieren?
Diese Wolf B. Yukis, die jedem Piratenkaiser ungestraft auf die Nerven gehen und
Sapihra Angel Blades, die ganz Hogwarts flachlegen, werden meist vorher angekündigt.
Wenn am Anfang der Geschichte steht: „Das ist meine erste FF seit büdde nit so streng :3 :3 <3 <3 <3“, kann man davon ausgehen, dass in der Geschichte eine jeden, auch nur halb ausgereiften Charakter konterkarierende Flachfigur ganz Mittelerde erst drangsalieren und dann rosa streichen wird. Wahlweise auch schwarz, wenn es die „coole“ Zwillingsschwester Dark Mary Sue ist. Aber von einem könnt ihr definitiv ausgehen: Sie wird danach Legolas flachlegen.
Und wisst ihr, wie viele Rechtschreibfehler die Autoren solcher Arschlöcher machen? Alle. Und diese Fehler fressen sich in dein Gehirn, lassen jedes einzelne Wort auf dem Bildschirm verschwimmen und du stellst dir die Frage aller Fragen: „War die in der Grundschule immer Kreide holen?“
Gerade eben habe ich schon den Namen dieses Phänomens, das schon seit Generationen in der Welt der Literatur sein Unwesen treibt: Mary Sue. Zurückzuführen ist der Name auf Lieutenant Mary Sue aus einer Star Trek Fanfiction aus den 1970er Jahren. Das Besatzungsmitglied, das alles konnte, alles wusste und das Captain Kirk und Mr. Spock aus jeder noch so aussichtslosen Situation gerettet hat.
Die Mary Sue von heute hat sich kaum verändert. Sie ist die perfekte kleine Kriegerin, die Voldemort beim ersten Versuch besiegt und zu einem braven Bub macht. Und ihn dann flachlegt. Die, die immer weiß, wo es langgeht und den Ring der Macht in fünf Minuten zum Schicksalsberg bringt und entsorgt. Oder die ganz zufällig das einzige Schwert besitzt, das ihn zerstören kann, denn Schwerter haben Stil, vor allem, wenn sie von sich aus schon unbesiegbar und supergeil sind. Es kann natürlich auch passieren, dass Mary den Ring der Macht einfach behält, weil er ähnlich viel Stil hat wie ihr unbesiegbares spezielles Spezialschwert. Sie beschimpft jeden und verprügelt alle humanoiden Wesen, die ihren Weg kreuzen, aber trotz ihrer ständigen und unzähmbaren Aggressionen hat jeder sie lieb und die Kerle reißen sich um sie. Denn sie hat ja ihren eigenen Kopf und kann sich durchsetzen und das ist doch so kawaii. Unter anderem ist sie auch so beliebt und ehrfurchtgebietend, weil sie ein Kopfgeld auf sich hat, das Gold Rogers um Längen übersteigt. Sie ist einfach superdupermegaspeschöll und deshalb will jeder sie 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche bei sich haben. Denn sie ist Lady Sue. Und was Lady Sue will, ist Gesetz.
Gut, vielleicht machen die ganzen Typen diesen Zrikus nur mit, um sie in einem unachtsamen Moment in einen Seesteinkäfig zu sperren und auszuliefern um die Belohnung von zehn Milliarden Berry zu kassieren. Zu wünschen wäre es ihnen. Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass ihnen irgendetwas am Wohlergehen Marys liegt. Das muss auch nicht, denn Mary kommt gut alleine klar. Sie prügelt sich durch Avalon und findet am Ende zu ihrem glitzernden „Vampir“, den man eigentlich eher als Fee bezeichnen kann, mit dem sie dann ein Mutantenbaby bekommt. Selbst wenn anfangs erwähnt wird, dass das nicht möglich ist. Vielen Dank für diese Bereicherung. Vielleicht fährt Mary ja Toyota. Das würde einiges erklären. Wir alle haben doch nur einen Plan mit diesen Bella Swans: Sie teeren und federn und danach noch eine Hetzjagd mit ihr veranstalten.
Lasst die Hunde los!

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Jahresschreibmarathon 2014/2015 – Ich bin (nicht) bereit!



Warum ist jetzt auf einmal Oktober? Gestern war’s das doch noch nicht... Naja, auf jeden Fall startet heute der Jahresschreibmarathon 2014/2015. Ziel dieses Projektes ist es, im Zeitraum von heute bis zum 30.September des nächsten Jahres ein selbst gesetztes Tages- und Jahresziel an Wörtern zu schreiben, das aber die 200 Wörter am Tag nicht unterschreitet. Im Großen und Ganzen hörte sich das ja nicht so schwer an, aber das ein ganzes Jahr lang durchzuhalten ist auf jeden Fall schwierig. Dazu muss man konsequent sein und das bin ich ganz und gar nicht. Ich habe mir mal vorgenommen, in Zukunft öfter laufen zu gehen und habe es dann einmal gemacht. Naja, vielleicht schaffe ich es ja mal, laufen zu gehen. Die Zukunft ist ja noch lang und "öfter" ein sehr dehnbarer Begriff.
Ich für meinen Teil habe mir 150 000 Wörter für dieses Jahr vorgenommen. Das sind 12 500 Wörter im Monat und 411 am Tag. Ist schaffbar, denke ich. Einmal im Monat werde ich hier auch darüber berichten, wie es mir ergeht. Mindestens einmal im Monat. Über meine Fortschritte, wie viel ich geschrieben habe, was ich noch vorhabe, wo ich gerade gar nicht weiter komme und über den normalen Gedankenmatsch, den man irgendwann im Kopf hat, wenn man ein Jahr lang darauf achten muss, auch wirklich genug zu schreiben. Nur leider habe ich mich kein bisschen auf dieses Mammutprojekt vorbereitet und auch keine Ahnung, an welchen Projekten ich arbeiten werde. Wird dann auch eine Überraschung für mich sein.
Da ich schon erfolgreich an verschiedenen Schreibmarathons wie dem NaNoWriMo teilgenommen habe, wird das wohl auch kein Problem. Vielleicht schreibe ich dann regelmäßiger und mehr. Denn wenn ich keinen Anreiz habe, bin ich schnell mal zu faul und egal wie sehr ich es liebe, ich schiebe es auf, bis ich mir dann mal wieder denke: „Ups, ich habe seit einem halben Jahr nichts geschrieben. Wie konnte das denn passieren?“ Und es passiert. Oft. Viel zu oft. Aber dieses Jahr wird alles anders. Hoffentlich Ich habe es mir zumindest vorgenommen, aber ihr wisst ja, was man über gute Vorsätze sagt.

Gut, ich gehe dann jetzt mal motiviert an die Arbeit und hoffe, dass ich dranbleibe. Am Anfang des Schuljahres ist man ja auch motiviert und jeder weiß, was im Laufe der Zeit passiert. 
Ich bin auf jeden Fall mal gespannt, was und wie viel ich in der Zeit schreiben werde. Vielleicht schaffe ich es ja auch, irgendwann einen Plan zu haben, was genau ich da denn bitteschön tu.